Die Neretva

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Weiter ging es zur Neretva. Der Oberlauf der Neretva befindet sich in der Nähe von Konjic, das zwischen Mostar und Sarajevo liegt. Von Konjic fährt man über einen Pass auf schmaler Straße nach Glavaticevo. Glavatica ist der Name für Marmorata Forellen, die es in der Neretva noch gibt. In der Neretva fand das diesjährige EFFA-Treffen statt. Die Strecke sollte man nicht im Dunkeln fahren. Unterhalb von Konjic ist die Neretva mit einigen Stauseen aufgestaut, oberhalb aber noch naturbelassen. In den Stauseen gibt es viele Fischzuchten, die Regenbogenforellen aufziehen, man kann nur hoffen, dass die nicht den Fluss hochziehen Die Neretva gehört zum adriatischen System. Normalerweise befinden sich in den Flüssen des adriatischen Systems keine Äschen. In der Neretva gibt es allerdings sehr viele davon. Sie wurden noch in der Tito Ära eingesetzt und erhalten sich selbst. Ansonsten gibt es noch Bachforellen, die besagten Weichmaulforellen und Marmorata in der Neretva. Ich hatte nur das Wissen über Weichmaulforellen aus dem Internet. Letztes Jahr probierte ich es in der Krka in der Nähe von Knin in Kroatien, aber ohne Erfolg. Was am fast verschwundenen Bestand dieser Speizes in der Krka liegt.

Ankunf an der NeretvaAnkunft an der Neretva,Auf der Fahrt hatte ich auf einer Abkürzung mein vorderes Kennzeichen verloren. Velibor und unser Kameramann Ivo sprechen mit unserem Angelführer Senad. Im Hintergrund sieht man ein Schild, das immer noch auf Minen hinweist, doch dazu noch später. In Galvaticevo angekommen, sahen wir uns gleich den Fluß an, Senad, ein Einheimischer Fischer und Führer zeigte uns eine schöne Stelle zum Fischen.


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Velibor fing gleich eine kleine Bachforelle, ich hatte anfangs kein Glück. Ich probierte es mit der Nymphe, die wurde aber nicht genommen. Das Wasser war ruhig , man sah nichts steigen und auch kaum Insekten. Der Wind war genauso stark wie an der Pliva am Vortag. Gegen Abend fing zuerst Velibor, dann auch unser Kameramann und ich einige Bachforellen mit gezogener Nassfliege (nicht gerade die feine Art, ich weiss). Beim Einziehen seiner Fliege hatte Velibor einen Biss und fing eine Bachforelle. Ich ging davon aus, dass die Forellen wohl Nahrung knapp unter der Oberfläche nehmen. Aber sie bissen nur beim Einziehen der Fliege, dafür aber heftig. Senad sagte uns noch, dass an dieser Stelle Bachforellen für das EFFA Meeting eingesetzt wurden.


img_1519Nach dem Fischen fuhren wir zu unserer Unterkunft, der Villa Neretva. Die Eigentümer sprechen zum Teil deutsch, also war die Verständigung nicht so schwer. Dort gibt es ein paar Holzhütten für max. 3 Leute und Appartments für 6 Personen. Man kann dort auch alle Mahlzeiten essen, für die Versorgung ist also gesorgt. Die Unterkunft ist sauber und gepflegt und absolut akzeptabel.img_1548


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Am nächsten Tag gingen wir zuerst an eine andere Stelle. Für mein Auto war es nicht gerade leicht. Wir fingen an einer Stelle mit sehr starker Strömung an und fingen nichts. Velibor hatte einen Biss auf Trockenfliege und fing eine Bachforelle.


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 Dann aber kam unser Begleiter Senad und führte uns über eine Blumenwiese an eine absolut schöne Stelle an einer Flusskurve mit Wasserfall , dort war auch die Strömung ruhiger und die Chance auf einen Fisch größer. An dieser Stelle konnte ich innerhalb zwei Stunden 5 oder 6 Äschen zwischen 30-35cm fangen.


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img_1638Am Nachmittag fuhren wir noch an die Stelle, an der wir am Vortag waren. Am Rand der schnellen Strömung konnte ich dann die erste Weichmaulforelle haken. Sie war ca. 40cm lang und ging ab wie die Feuerwehr. Sie machte einige Sprünge und zog wie verrückt an der Schnur. Bei Versuch sie zu landen erlangte sie vorzeitig Ihre Freiheit wieder. Ich wusste nicht, dass sie  fotoscheu sind. Kurze Zeit später fing Velibor eine Weichmaulforelle mit ca. 30cm. Senad erklärte uns, dass es sich um einen Hybriden aus Weichmaulforelle und Bachforelle handelt Ich konnte dann bis zum Abend noch einige Äschen mit der Trockenfliege fangen. Die Äschen waren die aktivsten Fische im Fluß, sie ließen sich durch den hohen Wasserstand die Beißlaune nicht nehmen.


 


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Mittags fuhren wir zur Fischzucht, von der ich später noch berichten werde.

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Am nächsten Morgen ging es dann nach einem unfreiwillig ausgedehnten Frühstück tiefer in das Tal hinein. Mit einem einheimischen Fischer gingen wir an die schönsten Stellen im und am Fluß. Ich war irritiert von einigen Minenwarnschildern, die Bereiche kennzeichnen, wie möglicherweise noch Minen beherbergen. Ohne einheimischen Führer würde ich da nicht hingehen, die Einheimischen kennen die gefährlichen Bereiche und meiden diese. Die Leute sind sehr freundlich, man kann leicht eine Begleitung finden, einen professionellen Guide darf man aber nicht erwarten.An der Fliegenstrecke gibt es keine Minenschilder und auch keine Minengefahr.

Die Einheimischen dürfen mit Wasserkugel und Fliege, Spinnangel oder mit der Fliegenrute fischen. Tiroler Hölzl o.ä ist verboten, jedes Wasser hat auch einige Kontrolleure, die auf das Gewässer schauen. Wieder machte uns der hohe Wasserstand einen Strich durch die Rechnung, die Fische wollten nicht, oder wir konnten sie nicht erreichen. Abenteuerlich war es auf alle Fälle, wir überquerten zweimal eine ca. 50m breite Hängebrücke.. Es gibt einige dieser Hängebrücken im Tal. Schwindelfrei sollte man also schon sein.

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Am Nachmittag ging ich dann unterhalb der Unterkunft zum Fischen, da die Strecke viel versprechend aussah. Ich sah keine Fische Steigen, daher nahm ich eine Nymphe und probierte es. Nach einigen Würfen hatte ich einen Biss und es war eine Weichmaulforelle von ca. 30cm. Auch diese kleine Meka (Kurzname für die Weichmaulforelle) kämpft wie verrückt. Am späten Nachmittag verliessen wir die Neretva, wir fuhren weiter in Richtung Montenegro, wo ich Velibor absetzte, bevor ich zurückfuhr

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Meka

Eine Weichmaulforelle ca. 30cm. Die Weichmaulforellen sind zahlreich in der Neretva, es ist nicht besonders schwer sie zu fangen, sie beißen gut und kämpfen auch sehr gut. Man findet sie bei Glavaticevo bis hinunter nach Konjic. Wenn man eine Weichmaulforelle fangen will, dann ist die Neretva die richtige Adressse. Ich finde sie ist ein absolut toller Fisch, der unter allen umständen erhalten werden sollte. Mittlerweile werden sie wieder nachgezüchtet und hoffentlich bald auch wieder in den anderen Flüssen heimisch werden. Wenn man auf Marmorata fischen will sollte man sich mit den Einheimischen kurzschliessen, aber einfach ist es nicht.

Infos über die Neretva:

Velibor Ivanovich

Unterkunft in der Villa Neretva
http://www.villa-neretva.com/Eindex.html

Dort bekommt man auch die Lizenzen und eventuell einen Führer. Die Lizenz für die Fliegenstrecke und das freie Wasser (3,8km leicht befischbar) kostet 30,00€/Tag, für 4 Tage 90,00€. Die Lizenz für das freie Wasser, an dem auch mit Wasserkugel und Fliegen sowie mit der Spinnangel gefischt werden darf. Kostet 5€ für 80km Strecke, wobei man nicht überall hinkommt.

Hier noch ein paar Links über die Weichmaulforelle:

Balkan Trout Organisation der Universität Ljubljana:  http://balkan-trout.com

Bilder von laichenden Wichmaulforellen: http://www.zoo.utoronto.ca/manuesteve/UTsoftmouth.html

und ein geniales Video über die laichenden Weichmaulforellen: http://www.youtube.com/watch?v=JGvA7ergfwg&feature=channel_page

Auf der nächste Seite berichte ich noch über den Besuch in der Fischzucht für Besatzfische

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Bosnien 2009 Neretva

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